Content Management ist ein wichtiger, primärer Geschäftsprozess, der die Organisation dabei unterstützt, ihre Marke zu etablieren und eine Beziehung zur Zielgruppe aufzubauen. Das ganze Business profitiert davon, wenn Unternehmen mit ihrer Kommunikation, zeitnah und zielgerichtet Interessenten und Kunden auf sämtlichen Kanälen effektiv begeistern können. Die Anforderungen dazu sind mittlerweile ungemein vielschichtig. Daher ergibt es Sinn, insbesondere bei den verwendeten Softwareapplikationen umzudenken und aktuelle Headless-Ansätzen genauer zu betrachten.

Die Flexibilität eines Headless-CMS ist langfristig sinnvoll, da die Nutzung von Headless-Applikationen generell ein zentrales Kriterium zur Umsetzung von MACH-Architekturen und Composable-Business darstellt.Siehe: Composable-Business und -Commerce durch MACH-Architektur

Gerade für jetzige und zukünftige Anforderungen sind Wartbarkeit, Performance, Skalierbarkeit und schnelle Entwicklungsphasen bei weniger Ressourceneinsatz wichtige Kriterien für die eigene Konkurrenzfähigkeit.

Wie Strapi einem Unternehmen für solche Anforderungen Vorteile schafft, möchten wir in diesem Beitrag erläutern und Sie für die Idee gewinnen, bei sämtlichen neuen Projekten auf Headless-Technologien zu setzen.

Unsere eigenen Anforderungen an das neue CMS

Für die neue Version unserer eigenen Website stellte sich die Frage, auf welcher Systemgrundlage sie umgesetzt werden sollte. Schließlich möchten wir aus Marketingsicht nicht nur neue Funktionen, verbesserte User Experience, ein neues Design und eine effektivere Content-Bereitstellung. Auch Programmierer, Platform-Operation, Frondend-Entwickler und das Designteam wollten neue Wege mit weniger Hindernissen gehen. Unsere modernen Infrastrukturen, Entwicklungsprozesse und Cloudtechnologien möchten wir auch für die eigene Unternehmenskommunikation konsequent nutzen und ausbauen.

Aus der Entwicklungsabteilung wurde das Content-Management-System Strapi präferiert, da es speziell für Entwickler die größtmögliche Flexibilität bietet. Gleichzeitig weist es nur wenige und marginale Schwächen gegenüber anderen Headless-CMS-Varianten, wie z.B. „Contentful“, „Sanity“, „Hygraph“, „Contentstack“ oder „Cockpit“ auf.

Auch etablierte Enterprise-CMS-Applikationen, die in neuen Versionen Headless-Funktionen unterstützen, waren nicht vorteilhaft, da wir sämtliche Frontend-Builds selbst umsetzten und wir eine schnelle, ressourcenschonende Projektumsetzung mit günstigen Lizenzbedingungen anstrebten. Damit ist nicht gesagt, dass andere Headless-Lösungen schlechter sind. Für unsere Bedürfnisse hat Strapi nach genauer Prüfung jedoch am besten gepasst.

Aktuell nutzen wir Strapi v3.6 mit Standardkonfigurationen. Ausgespielt wird die Seite mit Next.js. Next.js ist ein Open-Source-Webentwicklungs-Framework, das auf Node aufbaut und React-basierte Webanwendungsfunktionen wie serverseitiges Rendering und das Generieren statischer Websites ermöglicht. Gehostet wird auf AWS (Stage & Live), die Datenbank ist eine PostgreSQL. Der automatische Build- & Deploy-Prozess wurde mittels Gitlab-Pipelines umgesetzt. Für die Redirects ist noch ein Nginx-Proxy vorgeschaltet.

Wir sind so sehr von Strapi überzeugt, dass wir diese Applikation bereits in Pitches als interessante Konzept-Alternative zu vorgeschlagenen und gängigen CMS-Lösungen anbieten. Das positive Feedback innerhalb von Kundenprojekten gibt uns Recht.

Was ist Strapi?

Strapi

ist ein Headless-CMS, das zur Entwicklung von Websites, mobilen Anwendungen, E-Commerce-Sites und APIs verwendet wird. Es ermöglicht, eine API zu erstellen, ohne etwas über das Backend oder die Datenbanken zu wissen. Das System erstellt API’s automatisch auf der Grundlage von vorab definierten Inhaltsmodellen, wodurch es einfach ist, Daten im CMS mit verschiedensten Frondends zu verknüpfen. Der Schwerpunkt von Strapi liegt auf Entwicklungsfreundlichkeit, ist Open-Source und ein kostenlos nutzbares Framework mit verschiedenen Service Level Agreements und Support – je nach Anforderung.Strapi ist ein großartiges Tool zum Erstellen moderner, schneller APIs mit Echtzeit-Updates. Es kann kostenlos unter der MIT-Lizenz ohne jegliche Einschränkung verwendet werden, was auf dem heutigen Markt sehr schwer zu finden ist.

Strapi kann mit einer Vielzahl an Frontendtechnologien, wie beispielsweise React, Vue, Nuxt.js, Next.js, Angular, Svelte, Sapper und Flutter verwendet werden.

Screenshot Strapi Backend

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Warum Headless-CMS? Eine Headless-CMS-Strategie macht es einfach, neue Greenfield-Projekte zum Laufen zu bringen und Cloudtechnologien effizient zu nutzen. Für Entwickler ist Headless ein El Dorado, da jegliche Flexibilität besteht, jede sinnvolle Zukunftstechnologie zu verwenden, ohne dass die gesamte Codebasis neu geschrieben werden muss. Siehe: Headless CMS: Ohne Kopf, dafür mit Köpfchen

Erweitert man neben dem Content Management noch weitere Business-Prozesse mit dem Headless-Ansatz, wird zudem mit jedem Schritt die Voraussetzungen für ein Composable-Business erfüllt. Schrittweise können Unternehmen zudem Shop-Technologien Headless umsetzen und so konsequent die gesamte Unternehmenskommunikation inklusive E-Commerce in Cloudtechnologien einbetten. Frontend- und Backend-Builds können komplett individualisiert und auf verschiedenste Prozess- und Pflegeanforderungen zugeschnitten werden. Redakteure werden entlastet und müssen sich nicht mit technischen Schwierigkeiten oder Softwarekonfigurationen und Programmierungen auseinandersetzen, um Content zu publizieren. Zeitaufwand und Fehlerquellen werden durch optimale Backend- und Frondend-Prozesse für Pflege und Darstellung auf ein Minimum reduziert. Designer und UX-Experten können jetzt neue Tools und Technologiekombinationen ohne die Einschränkungen der Vergangenheit einsetzen. Frei von Zwängen können sie nun ihre volle Kreativität entfalten.

Strapi bietet hier größtmögliche Unterstützung und die wenigsten Einschränkungen, für die jedoch auch Lösungen gefunden werden können. Kleinere Nachteile werden zudem absehbar obsolet, da Strapi eine rege Entwicklercommunity hat und wöchentlich neue Stable-Versionen publiziert.

Die Vorteile von Strapi Headless CMS:

Einfache Datenmodellierung:

  • Erstaunliche Benutzeroberfläche, um Daten zu modellieren
  • Es müssen keine Datenbanktabellen erstellt und Abfragen geschrieben werden
  • Mit Admin-Benutzeroberfläche von Strapi jede Art von relationalen Daten erstellen #### Authentifizierung und Autorisierung:
  • Volle Kontrolle, wer Daten mit Hilfe von API’s verwenden darf.
  • Differenzierter Zugriff auf Felder innerhalb einer Entität oder eines Datenpunkts --> Rollen und Berechtigungen #### Internationalisierung:
  • Sehr gute i18n-Unterstützung
  • Übersetzungen für beliebige Datenentitäten bereitstellen
  • Inhalte können ohne großen Aufwand einem breiteren Publikum zur Verfügung gestellt werden #### REST- und GraphQL-APIs:
  • Sofort einsatzbereite, dokumentierte REST- und GraphQL-APIs
  • Entitäten im Strapi-Admin einfach erstellen und Swagger/GraphQL-Dokumentation kostenlos erhalten
  • Benutzerdefinierte Endpunkte schreiben oder Änderungen an vorhandenen vornehmen und die API-Dokumentation aktualisieren #### Einfache Anpassung:
  • Problemlos weitere API-Endpunkte hinzufügen
  • Benutzerdefinierte Logik in Modellen und Controllern schreiben
  • Authentifizierung und Autorisierung für benutzerdefinierten Endpunkte bereitstellen

„Out of the Box“: - Tagging, geplante Veröffentlichungen, Responsive Vorschau und Asset-Verwaltung - Markdown-Editor, externe Datenbackups, Filter und Paginierung, Auditing und Event-Protokolle - Hosting OnPremise/Hybrid/Cloud inklusive Plug-In Store und benutzerdefinierte Plugins - Standard-Benutzeroberfläche oder eigene, anpassbare, erweiterbare Autoren-UI, anpassbare Backend-Funktionen, um eigene Geschäftslogiken umzusetzen - Modellierung von Datenmodellen über Code und Nutzerschnittstelle - WebHooks, CLI-Werkzeug, die Einbindung externer APIs, - Rest oder GraphQL, SDKs für JavaScript/Node.js/ TypeScript

Die Nachteile von Strapi Headless CMS: - Eingeschränkte Datenbankmigration/Seed-Unterstützung: - Jede Art von Inhaltstyperstellung/-aktualisierung wird von Strapi in der Datenbank gehandhabt - Datenbankmigrationen müssen über mehrere Umgebungen hinweg manuell durchgeführt werden - Geänderte Berechtigungen werden für eine Entität in einer Umgebung in der Datenbank aufgezeichnet, aber keine Migrationsdateien generiert - Benutzerdefinierte Migrationslösungen sind erforderlich - Berechtigungsänderungen müssen manuell vorgenommen werden Eingeschränkte TypeScript-Unterstützung: - Bei der Verwendung von TypeScript muss ein externes Paket verwendet werden, um vorhandene Modelle in TypeScript-Code zu konvertieren.

Für wen ist Strapi geeignet?

Zielgruppe von Strapi sind in erster Linie Entwickler. Daher ist Strapi nur mit umfangreichen Kenntnissen der Webentwicklung sinnvoll nutzbar. Es gibt keine besonderen integrierten SEO-Werkzeuge, eine interne Linkverwaltung, Workflow-Management-Tools zur Zusammenarbeit, Kalenderfunktionen, Kommentarfunktionen, Volltextsuchen, A/B Tests oder Chatbots. Durch Eigenentwicklungen und benutzerdefinierte Plugins lassen sich zwar eigene Lösungen zu den Anforderungen maßgeschneidert erstellen – hier ist allerdings professionelle Entwickler-Unterstützung gefragt. Für Laien sind andere Headless-CMS Systeme, wie z.B. Ghost sicher hilfreicher – aber auch bei Weitem nicht so flexibel nutzbar. Versierte Dienstleister zur Umsetzung sind daher bei Strapi ein Muss.

Fazit:

Mit dem schlanken Strapi lassen sich sowohl mittelgroße bis sehr große und komplexe Enterprise Projekte umsetzen. Strapi stellt eine Best of Breed-Lösung für eine große Bandbreite an Herausforderungen in der Unternehmenskommunikation und Content-Verwaltung dar. Weltbekannte Kunden und Strapi-Nutzer wie IBM, Walmart, Toyota oder die NASA unterstreichen die Nutzungsmöglichkeit für spezielle Enterprise Anforderungen. Wenn auch Sie CMS und Shop Headless gestalten wollen, sprechen Sie uns an. Wir helfen Ihnen gerne und besprechen gemeinsam mit Ihnen eine mögliche Headless-Strategie.

  • Was ist ein Headless CMS?
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    Ein Headless-Content-Management-System oder Headless-CMS ist ein reines Backend-Content-Management-System, das als Content-Repository dient. Es besitzt kein Frontend (Head) und eignet sich, um Content für verschiedene Kanäle zentral zu verwalten und über Schnittstellen für Multichannel- Frontends, wie Website, Apps, Online-Shops und POS-Systeme bereitzustellen. Daten können per API auch von anderen Systemen eingebunden werden (z.B. Asset Management-Systeme).
  • Was sind die Vorteile eines Headless CMS?
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    • Der API-First Ansatz macht Inhalte über jeden Kanal und auf jedem Gerät verfügbar.
    • Websites oder Apps können in jeder Programmiersprache geschrieben werden. Der Entwickler kann mit bevorzugten Tools und eigenen Entwicklungsprozess arbeiten.
    • Man hat volle Kontrolle über den Lebenszyklus der Gesamt-Anwendung, ohne Eingriffe in den CMS-Code.
    • Headless-CMS bietet höhere Sicherheit und eine viel einfachere Skalierbarkeit.
  • Was kostet Strapi?
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    Wird Strapi über den Strapi Cloud-Hosting-Service genutzt, ist die Nutzung kostenfrei. Wenn Strapi auf eigenen Servern gehostet wird, läuft Strapi unter MIT-Licence mit den 3 Lizenz-Plänen Bronze, Silver und Gold zur Auswahl. Der Bronze-Planstartet mit 9,- Dollar pro Admin User im Monat. Der Silver-Plans kostet 29.- Dollar pro Admin User im Monat. Der Gold-Plan mit erweitertem Support und weiteren Features ist auf Anfrage zu erfahren.

  • Für wen ist Strapi geeignet?
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    Einerseits ist Strapi ein CMS mit den klassischen Funktionen eines Content Management Systems. Andererseits ist Strapi ein Webframework für Webservices, welches die Entwicklung eigener Funktionen und API-Endpunkten möglich macht. Da Strapi nur eine API und keine Webseiten ausliefert, ist Strapi keine integrierte Projekt-Lösung zur Auslieferung von HTML-Seiten, sondern Headless. Dadurch können mehrere Anwendungen und Dienste auf Strapi-Inhalte zugreifen und in MACH-Architekturen eingesetzt werden.