Shopware hat mit der aktuellen Version 6 und ihrer API-First-Architektur sowie dem Headless-Commerce-Konzept neue Maßstäbe im E-Commerce gesetzt und weiteren Innovationen den Weg geebnet. Wir möchten in diesem Artikel näher darauf eingehen, was API-First und Headless Commerce für Shopware und den gesamten E-Commerce-Sektor bedeuten und wie sie miteinander verknüpft sind. Welche Vorteile Sie als Nutzer und Ihre Kunden aus der Kombination beider Faktoren gewinnen, zeigen wir ebenfalls in diesem Beitrag auf.

Was bedeutet API-First für ein Shopsystem?

Mit Hilfe des API-First-Ansatzes war es für Shopbetreiber noch nie einfacher, Drittsysteme an den eigenen Shop anzubinden und eine komplette Plattform nach eigenen Wünschen zu errichten. Dazu gehört auch, Customizing für die eigene Storefront zu betreiben, diverse Sales Channels zu bespielen oder die Verwaltung des Onlineshops und seiner Produkte in ein Drittsystem auslagern zu können. Funktionen wie ERP, Produktverwaltung oder Vertriebskanäle werden zwar von Shopware selbst zum größten Teil mitgeliefert, können aber mittels einer API, also der passenden Schnittstelle, auch über Drittsysteme gesteuert werden.

Bevor die Sternstunde von API-First begann, benötigte jedes System und jeder Service eine eigens entwickelte API, die mit jedem Update aufwändig weiterentwickelt werden musste. So waren Erscheinungsbild, Verwaltung und Steuerung des Onlineshops nur unter recht starren Rahmenbedingungen möglich. Mit dem API-First-Ansatz ist das nun kein Problem mehr, denn alle Schnittstellen stehen unter Shopware 6 automatisch bereit.

Ihr Vorteil: Sie nutzen Shopware 6 als technologische Basis für Ihren Onlinehandel und statten Ihre Shop-Plattform über die entsprechenden Schnittstellen mit den Systemen und Services aus, die Sie für Ihren Erfolg benötigen. Flexibilität und kreativer Freiraum sind die Tugenden, mit denen Shopware 6 arbeitet und Ihnen zur Verfügung stellt. Die Time-to-Market sowie die Entwicklungsdauer für Funktionserweiterungen und Umstrukturierungen verkürzen sich spürbar und Ihr Onlineshop entspricht exakt Ihren eigenen Bedürfnissen und denen Ihrer Kunden.

Welche API’s bringt Shopware 6 mit?

Shopware 6 beinhaltet drei Rest-API’s (Representational State Transfer), von denen jede ihre eigene Funktion erfüllt. Dabei handelt es sich um API’s, die in die Shopware-Architektur integriert sind und auf dem HTTP-Protokoll laufen. Die drei Rest-API’s sind:

  • Admin-API
  • Sync-API
  • Sales-Channel-API (künftig Store API)

Wofür ist die Admin-API da?

Die Admin-API hat einzig die Verwaltung Ihres Onlineshops zum Zweck. Alle Möglichkeiten zur Administration und Einstellung des Shops lassen sich über die Admin-API steuern. Dadurch können Sie alle administrativen Aufgaben und Funktionen wie etwa die Überwachung noch offener Bestellungen über entsprechende Schnittstellen in Drittsysteme auslagern.

Welche Aufgabe erfüllt die Sync-API?

Als Bestandteil der Admin-API bringt die Sync-API neben allen Admin-Funktionen auch die Fähigkeit zum Im- und Export großer Datenmengen mit. In Zahlen bedeutet das: Bis zu 300 Produkte können pro Sekunde in Shopware 6 importiert werden. Das erleichtert vor allem die Anbindung und Verwendung eines PIM-Systems in Kombination mit Shopware 6.

Was kann die Sales-Channel-API?

Mit Hilfe der Sales-Channel-API in Shopware 6 lassen sich alle Storefront-Features nach Belieben nutzen. So können Sie beispielsweise ein Shop-Frontend nutzen, das nicht zwangsläufig aus der Feder von Shopware selbst stammt. Darüber hinaus stehen Ihnen damit alle Vertriebskanäle über Drittsysteme offen, wie zum Beispiel Facebook oder auch Instagram.

Insgesamt erspart Ihnen die API-Forst-Architektur von Shopware 6 eine Menge Wartungs- und Entwicklungsarbeit. Nutzen Sie jedes beliebige, kompatible System und binden Sie es einfach an Ihren Onlineshop an. So ist der Onlinehandel für Sie als Shopbetreiber noch flexibler und effizienter zu betreiben. Eventuelle Fehler und ihre Quellen können Sie noch schneller ausfindig machen, weil sie im Zuge der Datenübertragung sofort im jeweiligen Modul identifiziert werden. Auch wenn Shopware 6 eine Menge neuer Funktionen mitbringt, leidet die Leistung Ihres Shops nicht darunter. Diverse Benchmarks bescheinigen dem Shopsystem eine ausgezeichnete Leistungsbilanz, mit der die Integration weiterer Systeme absolut problemlos laufen wird.

API-First und Headless E-Commerce: Zusammen praktisch unschlagbar

Was Shopware 6 an Vorteilen für Sie als Händler mitbringt haben wir hier und an anderen Stellen schon aufzeigen können. Der API-First-Ansatz mag komplex erscheinen, lässt sich aber am Beispiel Headless Commerce perfekt erklären.

Denn das Headless E-Commerce-Prinzip nutzt die Funktion der Sales-Channel-API. Andere aktuelle Shopsysteme setzen meist darauf, dass Frontend und Backend strikt miteinander verbunden sind. Was Sie im Backend einpflegen, wird direkt und ohne Umwege im Frontend angezeigt. Shopware 6 trennt diese beiden Komponenten und ermöglicht es Ihnen auf diese Weise, ganz flexibel und individuell zu entscheiden, welche Storefront Sie für Ihren Onlineshop verwenden möchten.

Ein Standard-Onlineshop erfordert für eine Individuelle Storefront ebenso individuelle Entwicklungen, die aufwändig in das bestehende System eingebaut werden müssen. Das kostet nicht nur Zeit und Geld, sondern funktioniert in vielen Fällen auch nicht wie gewünscht. Das wiederum zieht mühevolle Anpassungen und noch mehr Kosten nach sich. Diesem Frustrationspotenzial schiebt Shopware 6 den Riegel vor und baut auf Headless E-Commerce.

Wie funktioniert Headless E-Commerce?

Ein auf Headless Commerce basierendes System findet seine Grundlagen in der API-First-Architektur. Hier werden verschiedene Erweiterungen und Drittsysteme zu einer einzigartigen und flexiblen Commerce-Plattform via API verknüpft. Eine spezielle Checkout-API können Sie beliebig gegen eine andere austauschen, ohne dass sich für den Kunden etwas am Erscheinungsbild der Storefront ändert. Die Erweiterungen und Drittsysteme lassen sich für Shopware 6 übrigens viel einfacher entwickeln und anpassen, da er Quellcode von Shopware 6 Open-Source und damit ganz leicht zu erschließen ist.

Auch im umgekehrten Fall bietet das Headless-Commerce-Prinzip von Shopware 6 enorme Vorteile. Sie möchten das Erscheinungsbild, also die Storefront Ihres Shops, wechseln oder zumindest stellenweise anpassen? Dann ist das ohne weitere Anpassungen im Backend möglich, da es vom Frontend entkoppelt ist. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, das Frontend auf von Ihnen definierte Kundengruppen zuzuschneiden und somit gleich mehrere Layouts simultan zu nutzen. Gleiches gilt im Übrigen auch für die Produkte, die Sie im Backend für Ihre Kundengruppen zusammenstellen. Alle Kundengruppen greifen beim Shoppen jedoch auf das identische Bezahl- und Versandsystem zu. Das erspart Ihnen so unnötige Aufwände. Wir erinnern uns an das bisherige Prozedere, in dem für jedes Frontend ein eigener Bezahl- und Versandprozess hätte bereitgestellt werden müssen. Ein Chaos.

Fazit:

Mit Shopware 6 können Sie Ihren Onlineshop nicht nur mit den Funktionen und Drittsystemen ausstatten, die Sie wirklich weiterbringen. Sie bekommen zusätzlich die Möglichkeit, verschiedene Designs für mehrere Kundengruppen zu nutzen und diese Designs kommen nicht einmal zwangsläufig von Shopware. Stellen Sie alle Funktionen so zusammen, wie sie Ihrem Erfolg zuträglich sind und freuen Sie sich auf den E-Commerce der Zukunft. Denn Shopware ist bei weitem noch nicht mit seiner Entwicklung fertig und wird auch in den nächsten Jahren noch zahlreiche neue Features für Shopware 6 ins Leben rufen. Warum das so einfach ist? Weil die Neuentwicklungen nur noch in dem einen entsprechenden Modul stattfinden und nicht mehr im gesamten System. Die Updates werden also nicht nur schneller kommen, sondern auch sofort funktionieren.

Sie möchten die Vorteile von Shopware 6 auch für Ihren Erfolg nutzen und die zahlreichen Features gerne näher gebracht bekommen? Dann wenden Sie sich gerne an unsere Consultants. Gemeinsam schauen wir uns Ihren Onlineshop und Ihre individuellen Zielvorstellungen an und entwickeln ein Konzept, das perfekt auf Ihr Business-Modell und Ihre Anforderungen zugeschnitten ist.