So kam ich zum ersten Mal durch Stephan Franke mit dem Thema in Verbindung. Open Space? Ja…schonmal davon gehört, aber was ist das denn genau? „Lass Dich überraschen und komm‘ einfach mit!“ Die 4. Woche bei communicode neigt sich dem Ende zu, es ist Freitag und es gibt Pizza…schon mal eine gute Kombination. Also pünktlich ab in die Küche, wo der Open Space mit einem gemeinsamen Mittagessen eingeläutet wird.

Open Spaces finden bei communicode immer am ersten Freitag des Monats statt. Vor 5 Jahren kam die erste Idee auf, einen Tag für freie Gespräche zu nutzen, seit 2 Jahren wurde daraus der Open Space. Doch was ist das jetzt eigentlich? Im Open Space werden verschiedene Themen vorgeschlagen, die dann vorgestellt und diskutiert werden. Diese können sowohl berufliche Hintergründe haben wie aktuelle Kundenprojekte, interne Verbesserungen als auch privater Natur sein wie Hobbies, soziales Engagement etc. Einzige Regel: Es müssen sich mindestens 3 Teilnehmer finden, die dieses Thema interessiert, dann findet es statt.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen eröffnen die Vorstände Stefan Belmann und Armin Peiker zusammen mit Stephan Franke (Director Business Development) das Programm des restlichen Tages. Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr, aktuelle Entwicklungen und Trends, Neuigkeiten rund um communicode und neue Kollegen stehen auf der Agenda. Dann geht’s an die Abstimmung der Themen, die im Open Space behandelt werden sollen.

Dieses Mal auf der Agenda:

  • Dashboards/ KPIs für einen städtischen Kunden
  • Infos rund um die Deutsche Knochenmarkspende
  • „Nicht die schweren Worte“ – Alltägliche Begriffe im Job erklärt
  • Core Media Hybris Showcase
  • Sharepoint bei communicode

Abgestimmt wird – trotz der omnipräsenten Digitalen Transformation – ganz klassisch mit Stift und Papier

Doch warum macht man das als Unternehmen und Unternehmer und gibt Mitarbeitern den Raum innerhalb der Arbeitszeit, sich auch über nicht-berufsbezogene Dinge austauschen zu können?

Laut Stefan Belmann, Vorstandsvorsitzender der communicode AG, nimmt die Geschwindigkeit der Veränderung in unserer Gesellschaft besonders im digitalen Umfeld, in dem wir uns bewegen immer mehr zu. Alles dreht sich, alles wird schneller und unmittelbarer, sodass die eigene Neugier und der Wunsch, informiert zu bleiben, immer wichtiger wird. Die Art, wie man lernt, wie man sich mitteilt, wie viel man wahrnimmt muss sich hierauf ebenfalls anpassen. Aufgrund der Vielfältigkeit der Themen, mit denen man heute in Berührung kommt, ist dies nicht klassisch top-down umsetzbar durch die Unternehmensleitungen. „Wenn man innovativ werden will, entsteht dies nicht in einem Silo, sondern mit Menschen aus unterschiedlichen Disziplinien, die Bewährtes neu kombinieren. Wichtig ist, eine gemeinsame Sprache zu finden und mehr Verständnis für die Arbeit des anderen zu entwickeln. Dies zahlt langfristig auf die Qualität und Innovationsfähigkeit der Unternehmen ein.“

Armin Peiker, Vorstandsmitglied der communicode AG ergänzt: „Die Aufgabenstellungen und Lösungen, die wir für unsere Kunden gemeinsam mit diesen erarbeiten, werden immer komplexer. Um diese Komplexität, die steigende Informationsdichte und auch die immer kürzeren Innovationszyklen beherrschbarer zu machen, braucht es Kreativität, Querdenken, Perspektivwechsel und Kooperation. Um diese Skills zu fördern und zu fordern, ist es aus unserer Sicht zu kurz gesprungen, dies lediglich über Seminare, Schulungen, etc. erreichen zu wollen. Wenn wir die Ziele, die Innovationsfähigkeit und die Qualität des Unternehmens kontinuierlich zu verbessern, ernst meinen, braucht es Räume, wie z.B. den OpenSpace oder unsere communiversity innerhalb des Unternehmens, die mit einem Minimum-Setting an Regeln auskommen. Wir versuchen über diesen Weg, eine Start-up Atmosphäre zu schaffen, in der jedes Thema zulässig ist und jeder von uns einen Beitrag leisten kann. Aus unserer Sicht ist es ein gutes Investment, um die vorgenannten Skills mit vergleichsweise wenig Aufwand auf- und auszubauen. Vielfach entstehen bei diesen Diskussionen zudem noch neue Kunden-Lösungen, optimierte Arbeitsprozesse etc., über die wir uns als Unternehmen umso mehr freuen.“

Doch zurück zum Open Space: Für mich geht es zur Vorstellung visualisierter Kennzahlen und der dahinter liegenden Technologie für einen städtischen Kunden mit dem communicode-eigenen PIM System infuniq. Weiter geht es mit einer sehr anschaulichen und intuitiv verständlichen Demonstration der Möglichkeiten von CoreMedia zur einfachen und schnellen SAP Hybris basierten Kampagnenerstellung und -aussteuerung im B2C eCommerce. Den letzten Vortrag beschäftigt sich mit der fortschreitenden Digitalisierung und den damit einhergehenden Tools bei communicode selbst.

Es wird viel diskutiert, Ideen für andere Unternehmensbereiche und Kunden abgeleitet und vor allem Einblick in die Tätigkeitsfelder der anderen Kollegen geschaffen. Mitarbeiter kommen hinzu oder gehen wieder, denn wenn das Thema doch nicht so sehr interessiert oder es nichts mehr Neues zu lernen gibt, darf man andere Vorträge besuchen – gehen ist gestattet. Kennt man so aus Besprechungen ja auch nicht unbedingt.

Zum Abschluss kommen nochmal alle zusammen, Feedback wird ausgetauscht und der Tag bei einem gemeinsamen Feierabendbier aus Essen ausklingen gelassen.

Für mich war es der erste, aber definitiv nicht letzte Open Space: Der Ablauf ist klar geregelt und zeitlich begrenzt, man bekommt in kurzer Zeit Einblick in viele unterschiedliche Themen, die man selbst unmittelbar vorher ausgewählt hat und die einem im Alltag nicht begegnen oder nicht die Zeit bleibt, sich damit zu befassen. Darüber hinaus tauscht man sich mit Kollegen aus, mit denen man nicht unbedingt jeden Tag zusammenarbeitet, sodass andere Sichtweisen entstehen und man über den berühmten Tellerrand zu schauen lernt. So kann jeder etwas für sich von diesem Tag mitnehmen, seien es neue Eindrücke, Ideen oder Kontakte.

In diesem Sinne: auf die nächste Runde Pizza und Open Space bei communicode!